Handlungsfeld 1: Gleichwertige Lebensverhältnisse für „ALLE“ – Daseinsvorsorge
Eine große Herausforderung der Zukunft ist es, den Folgen der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken und der sich verändernden Altersstruktur der Bevölkerung Rechnung zu tragen.
Ein lebendiges funktionierendes Dorfleben, ein intaktes ökologisches und soziales Wohn- und Lebensumfeld und eine funktionierende Infrastruktur und Versorgung sind wichtige Kriterien für einen attraktiven Wohn- und Lebensstandort.
Junge Familien mit Kindern sollen durch zielgruppenspezifische Angebote genauso angesprochen werden wie Ältere, Migranten und sozial Benachteiligte. Vielfältige Angebote erhöhen die Zufriedenheit der Einwohner und die Identifikation mit der Region.
Mit dem Handlungsfeld „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ sind folgende Themenschwerpunkte angesprochen:
- Die Entwicklung von bedarfsorientierten regionalen Wohnkonzepten
- Die Entwicklung und Umsetzung von Vorhaben der Daseinsvorsorge in den Bereichen Gesundheit, Versorgung, Freizeit, und Kultur (investiv und nicht-investiv)
- Die Entwicklung von zeitgemäßen Mobilitätskonzepten und Konzepten des regionalen ÖPNV
- Die Entwicklung und Umsetzung außerschulischer Bildungsmaßnahmen „Lebenslanges Lernen“
Handlungsfeld 2: Wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen
Wirtschaft und Arbeitsmarkt sind wichtige Grundlagen für die Entwicklung einer Region. Dabei wirken sich zunehmend internationale und nationale Veränderungen auf die regionale Ebene aus. Das betrifft insbesondere auch den Fachkräftemangel und den Wettbewerb um gut ausgebildete Menschen.
Dem Schwerpunkt Ausbildung und der Qualifizierung von Arbeitskräften durch ortsansässige Betriebe und die Kreishandwerkerschaften kommt ein wesentlicher Stellenwert zu.
Die Wirtschaftsinfrastruktur kann durch digitalisierte Angebote und innovative Arbeitsformen und Kooperationen unterstützt werden. Für die Ansiedlung neuer Unternehmen bedarf es zudem attraktiver Bedingungen.
Mit dem Handlungsfeld Wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen sind folgende Themenschwerpunkte angesprochen:
- Die Umsetzung investiver Vorhaben regionaler Kleinstunternehmen. Damit sind Unternehmensgründungen und Betriebserweiterungen von Unternehmen bis 10 MitarbeiterInnen gemeint.
- Die Umsetzung investiver Vorhaben von Kleinunternehmen der Gastronomie. Gemeint sind damit Unternehmensgründungen und Betriebserweiterungen von Unternehmen bis 49 MitarbeiterInnen.
- Vorhaben zur Förderung regionaler Wirtschaftskraft durch Netzwerke, Wertschöpfungsketten und Fachkräftestrategien. Mit diesem Handlungsfeld sind Maßnahmen der Wirtschaftsinfrastruktur (Co-Working-Spaces, Projektbüros. Telemedizin) sowie nicht investive Kooperationen gemeint.
Handlungsfeld 3: Erholungsräume für Naherholung und ländlichen Tourismus
Wesentliches Ziel der Region ist es, ihr Profil als Gesundheits- und Tourismusregion zu schärfen. Dabei geht es darum, die Angebote der Heilbäder (Kliniken, Angebote aus dem Bereich Gesundheitswesen) mit den Angeboten der Ferienregion weiter zu entwickeln, so dass ein schlüssiges Gesamtprofil entsteht.
Neue touristische Produkte aus den Bereichen Gesundheit, Aktivurlaub, Wellness und Naturerleben sollen auf Grundlage der in den letzten Jahren entwickelten Tourismusstrategie der Region und der Tourismusstrategie des Landes Hessen entwickelt werden.
Bei allen Angeboten setzt die Region auf hohen Service und Dienstleistungsqualität, um den Gast zufrieden zu stellen.
Mit dem Handlungsfeld Erholungsräume für Naherholung und ländlichen Tourismus sind folgende Themenschwerpunkte angesprochen:
- Die Umsetzung von investiven Vorhaben der tourismusnahmen Infrastruktur.
Gemeint sind Maßnahmen, die zur landtouristischen Entwicklung und zur Profilierung von Naherholungsregionen beitragen. Diese müssen in die Landes- und Destinationsstrategien eingebunden sein und sich an der Vermarktung der Tourismusorganisationen beteiligen.
- Die Entwicklung und Umsetzung nicht-investiver Vorhaben im Dienstleistungsbereich und zur Verbesserung der Servicequalität.
Gemeint sind Vorhaben, die zur Qualitätsentwicklung und Zertifizierung von Angeboten beitragen. Zudem ist die Förderung von Maßnahmen durch Anreiz-Systeme angesprochen.
Handlungsfeld 4: „Bioökonomie“ – Anpassungsstrategien zu einem nachhaltigen Konsumverhalten
Die Region Kellerwald-Edersee weist vielfältige und einzigartige naturräumliche Besonderheiten auf. Der Nationalpark mit dem UNESCO Welterbe, aber auch viele andere hochwertige Schutzgebiete stellen ein bedeutendes Naturerbe dar.
Vor diesem Hintergrund ist der Klimawandel und der Umgang mit Ressourcen von besonderer Bedeutung für die Region.
Alle Vorhaben sollen sich an der Nachhaltigkeit orientieren. Dazu gehört das Bewusstsein für ein nachhaltiges Konsumverhalten, aber auch die Sensibilisierung für die Verwendung regional (vor allem biologisch) erzeugter Lebensmittel und von nachwachsenden Rohstoffen aus der Land- und Forstwirtschaft.
Mit dem Handlungsfeld „Bioökonomie“ – Anpassungsstrategien zu einem nachhaltigen Konsumverhalten sind folgende Themenschwerpunkte angesprochen:
- Sensibilisierung für ein nahhaltiges Konsumverhalten.
Gemeint sind Informationen zum Thema Klimaschutz, die Entwicklung von Bildungsangeboten, der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und die Bewusstseinsbildung für ein nachhaltiges Konsumverhalten.
- Entwicklung und Umsetzung nicht investiver und investiver Vorhaben der Bioökonomie.
Zusammenarbeit und Kooperationen in der Region werden gefördert, Netzwerke zwischen Produzenten, Verarbeitern, dem Handel und den Endverbrauchern unterstützt.